Viel Kreativität, Engagement, Einsatz und Unterstützung haben wieder dazu geführt, dass wir ein super PKP-Treffen abhalten konnten. Wir haben Umfrageergebnisse präsentiert, Fragen zur Ausbildung beantwortet, neue Inputs bekommen, diskutiert und Supervision erhalten. Die Veranstaltung im Detail gibt´s hier!
38 TeilnehmerInnen, 2 SupervisorInnen und natürlich das PKP-Team haben sich an einem lauen Frühlingsabend beim Treffen eingefunden. Stephanie hat wie immer charmant durch den Abend geführt. Nach einer ersten Vorstellung und der Frage nach dem gewünschten Ablauf haben wir dann auch schon losgelegt.
Die neuesten Umfragedaten waren natürlich für viele sehr interessant. Viele Frauen sind in Ausbildung und die meisten machen jene zur/m Klinischen PsychologIn. 28 Prozent von 120 Befragten haben aktuell keine Stelle. An dieser Stelle sei gesagt: Es geht los, dieses Wochenende startet das Aufbaumodul Gesundheitspsychologie!
Was die Gehälter betrifft, ist Enttäuschung angebracht. Es ist schlimm, wie "viel" teilweise verdient wird. Der Durchschnitt liegt österreichweit bei 785 Euro und auch die entstehen leider nur durch lukrative Ausreißer. Manche bekommen aber auch heute nur ein geringfügiges Gehalt, viele können von ihrem Einkommen nicht wirklich leben und brauchen Unterstützung. Im Vergleich zur alten Ausbildung jedoch ein Einstieg - damals waren es durchschnittlich 400 Euro und es waren auch nur wenige KollegInnen angestellt. Das Stichwort Finanzierung führt zu angeregter Diskussion, wo man denn jetzt Förderungen herbekommt? Der WAFF wird empfohlen, wenn dieser auch Förderprogramm zu reduzieren scheint. Der Tipp einer Teilnehmerin: Dran bleiben, vehement passende Programme ansprechen. Die Suche nach der Ausbildungsstelle dauert – im Durchschnitt ein halbes Jahr, um dann ein Jahr im Schnitt dort zu arbeiten. Tipps zur Bewerbung: Authentisch bleiben, seriöse Fotos mitschicken (nein, Cocktail trinken im Urlaub auf dem Bewerbungsfoto ist nicht seriös J), selbstbewusst auftreten und vernetzen. Zufrieden mit der Praxisstelle sind dann aber glücklicherweise schon 84 Prozent.
Das Rasterzeugnis – ein großer Stolperstein. Aus vielen Erfahrungsberichten haben wir Tipps zusammengetragen, die wir Euch natürlich nicht vorenthalten: Ruhig detailreich werden, alles angeben, was an multiprofessioneller Arbeit geleistet wurde, Testnamen ausschreiben, die künstliche „Trennung“ zwischen Beratung, Behandlung und Diagnostik ist schwierig, kann aber mit guten Argumenten untermauert und nachvollziehbar gestaltet werden. Beim Thema Altersgruppen ist es wichtig, genau zu bleiben und keine Einzelfälle aufzuzählen. Insgesamt empfiehlt es sich auch, sich wirklich streng an die Formblätter zu halten, um Scherereien zu verhindern.
Die kommissionelle Prüfung zu schaffen ist nach dem Ausbildungsdschungel dann gar nicht mehr so die große Herausforderung, berichtet PKP-Mitglied Sandra, die diese Aufgabe bravurös gemeistert hat. Ihr Fazit: Man sollte die Sache schon ernst nehmen, sich aber nicht verrückt machen. Die Prüfung ähnelt eher einem Fachgespräch unter KollegInnen als einem Test. Wer seine Fallstudien selbst geschrieben und in die verlangte Präsentation gepackt hat, ist bestens gerüstet. Dann gilt es noch, die Erfahrungen selbstbewusst zu teilen. Eine Teilnehmerin berichtet, dass ihr eine Kollegin erzählt habe, sie hätte sich besser vorbereiten sollen. Bei ihr wurde offenbar viel Theorie geprüft. Vor allem bei der Frage nach den Unterschieden zwischen klinisch-psychologischer Behandlung und Psychotherapie gilt es scharf nachzudenken.
Die Erfahrungsberichte zu Ausbildungsstellen sorgten dann noch einmal für große Ohren. Bei der Militärpsychologie bietet eine Vielfalt an gesundheitspsychologischen Aufgabenstellungen, die Autisten-Hilfe bietet viele Möglichkeiten in der Arbeit mit Kindern und das Thema Sucht wird im Anton-Proksch-Institut fokussiert. Die Anwesenden haben von Mag. Maria Gruber-Einzinger einige gute Bewerbungstipps bekommen: Die Bewerbung sollte man durchlesen lassen, den Grammatikfehler sind ein NoGo. Recherchieren ist in der Psychologie Teil der Arbeit und damit würde ein schlechter Text einfach kein gutes Bild abgeben. Die Form ist auch wichtig, am besten schickt man die Bewerbung als PDF. Einzelzeugnisse aus dem Studium kann man sich eher sparen, die findet wohl kaum ein/e Personalverantwortliche/r so spannend. Ein Sammelzeugnis reicht. Die Diplomarbeit kann man kurz ansprechen und das Thema zu nennen, ist auch kein Fehler. Noten hingegen sind nicht immer so relevant. Für das Bewerbungsgespräch selbst ist es außerdem wichtig, sich mit der Stelle auseinanderzusetzen, sie zu kennen, die handelnden Personen zu kennen und einfach Bescheid zu wissen. Und ganz wichtig: Man sollte schon wissen, warum man bei der Stelle arbeiten will. Die Frage kommt nämlich bestimmt.
Die Supervision haben Mag. Elena Slowik und Mag. Ronald Weigl wunderbar gestaltet und Fragen, die im Laufe des Abends gekommen sind, aufgegriffen. Natürlich wird hier nicht detailliert darauf eingegangen, da die Verschwiegenheit ja auch in diesem Setting gilt. Die beiden haben außerdem angeboten, zukünftig eine regelmäßige Supervisions-Gruppe für Auszubildende abzuhalten. Willst du dabei sein? Dann melde dich bitte unter office@pioniereklinischepsychologie.at!
Fazit: Schön wars, danke fürs Kommen, wir bleiben dran, die Welt etwas besser zu machen! Bitte helft uns, in dem Ihr Euch uns mitteilt und vielleicht engagiert. Gerne könnt Ihr auch Mitglied werden! Kostenlos und ohne Verpflichtung, einfach nur, um Teil eines schönen Projektes zu sein! Damit werden wir stärker und auch immer mehr gehört!
Alles Liebe,
Euer PKP-Team
Kommentar schreiben