Nach dem Psychologengesetz 2013 ist die Klinische Psychologie und die Gesundheitspsychologie getrennt worden. In den sozialen Medien (Facebook) und in Beratungsgesprächen wird immer wieder die Frage gestellt „Was macht man eigentlich als GesundheitspsychologIn?“.
GkPP (Berufsvertretung) und PKP möchten euch Antworten zu dieser Frage bereitstellen.
Theoretische Definitionen wie „präventive Arbeit“ und „Maßnahmen zur Gesundheitsförderung“ oder eine Grenzziehung zu anderen psychologischen Bereichen (z.B. die Abgrenzung zum Tätigkeitsvorbehalt der klinischen Psychologie) sind wichtig, geben jedoch wenig Einblick in die Praxis gesundheitspsychologischer Tätigkeiten.
Deshalb gehen wir einen anderen Weg:
Wir laden alle herzlichst zu dialogischen Vorträgen bei lockerem Zusammensein ein!
Mitte September starten GkPP und PKP eine Reihe von Impulsvorträgen, zu denen praktisch tätige GesundheitspsychologInnen eingeladen werden, um über ihre Tätigkeiten zu berichten und sich mit den Teilnehmenden auszutauschen. Euch erwartet neben diesen praktischen Erfahrungsberichten auch Insider Know-How bezüglich Abgrenzung zur Klinischen Psychologie, Tätigkeitsvorbehalt nach PG 13 und Arbeitsstellen.
Zusätzlich können sich alle KollegInnen bei diesen Treffen Fortbildungseinheiten bestätigen lassen.
Was wird euch bei den ersten drei Terminen erwarten?
Montag, 17.09.2018 (19:00 bis 21:00 Uhr) – Gesundheitspsychologie im Kinder- und Jugendbereich
Ja, diese Stellen gibt es! Gesundheitspsychologische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist noch nicht flächendeckend bekannt. Mag. Hanna Scharf arbeitet als Gesundheitspsychologin nach PG 13 in diesem Bereich und benötigt hierfür keine klinisch psychologische Ausbildung. Wie ihr Arbeitsalltag aussieht und welche Methoden sie anwendet, wird sie in unserem ersten Vortrag der Reihe „Möglichkeiten der Gesundheitspsychologie“ berichten.
Montag, 19.11.2018 (19:00 bis 21:00 Uhr)–Gesundheitspsychologie in der Militärpsychologie
Die praktischen Fachausbildungsstellen beim BMLV sind sehr beliebt, da man viel lernen kann und gleichzeitig sehr gut bezahlt wird (im Vergleich zu anderen Fachausbildungsstellen in Österreich liegt diese Stelle unter den Top 5 der Ausbildungsgehälter). Doch welche Aufgabenreiche und Tätigkeiten hat das Militär für eine/n GesundheitspsychologIn zu bieten? Welche Fachausbildungsstunden können zusätzlich für die Ausbildung zum/r Klinischen PsychologIn angerechnet werden? Für den fachlichen Überblick und die Beantwortung eurer Fragen stellt sich Frau Mag.a Evelyn Schlegel zur Verfügung.
Montag, 21.01.2019 (19:00 bis 21:00 Uhr) – Gesundheitspsychologie in Kombination mit Arbeits- und Organisationspsychologie
Es gibt nicht nur zahlreiche Schnittstellen zwischen der Gesundheitspsychologie und der Klinischen Psychologie. Wenn man auf die Arbeit der A&O-PsychologInnen blickt, dann erkennt man unweigerlich weitere Schnittstellen mit der Gesundheitspsychologie – und daraus haben sich viele neue Arbeitsmöglichkeiten ergeben. Psychologie kann mehr als nur Diagnosen und Belastungen! Einblicke in die praktische Arbeit in diesen beiden Bereichen gibt Frau Mag.a Andrea Birbaumer.
Montag, 18.03.2019 (19:00 bis 21:00 Uhr) – Suchtprävention als Praxisfeld der Gesundheitspsychologie
Suchtprävention im Kindergarten? Was hat Sucht mit Lebenskompetenzen zu tun? CBD, THC, alles Cannabis, oder was? Die Suchtprävention ist für GesundheitspsychologInnen ein Spielplatz der Möglichkeiten. Mag.a Irene Weichhart arbeitet als Projektleiterin in der Fachstelle NÖ für Suchtprävention und Sexualpädagogik und ist für die Bereiche Kindergarten, Schule und Militär verantwortlich. In der Reihe „Möglichkeiten der Gesundheitspsychologie“ gibt sie einen kurzen Einblick in ihre Arbeit und die Fachstelle Niederösterreich und steht euch für eure ganz persönlichen Fragen und Anliegen zur Verfügung.
Montag, 13.05.2019 (19:00 bis 21:00 Uhr) – Umweltpsychologie in Kombination mit Gesundheitspsychologie
Der Bereich der Umweltpsychologie ist eher unbekannt – dabei beinhaltet er viele alltagsrelevante Themen, nicht zuletzt aus Schnittstellen mit gesundheitspsychologischen Bereichen. Viele Erkenntnisse des insgesamt forschungsnahen Bereichs lassen sich in der praktischen Arbeit als Psychologe/Psychologin einsetzen, insbesondere unterstützend und präventiv. Einblicke in ausgewählte Erkenntnisse und Tätigkeitsfelder der Umweltpsychologie gibt Frau MMag.a Dr.in Lisbeth Weitensfelder.
Montag, 23.09.2019 (19:00 bis 21:00 Uhr) - Standortbestimmung Gesundheitspsychologie im gerontopsychologischen Setting
In der Arbeit mit älteren und hochaltrigen Menschen ist die Grenzziehung zwischen gesundheitspsychologischer und klinisch-psychologischer Tätigkeit oft schwierig, da –betrachtet von einem ganzheitlichen Ansatz und Menschenbild aus – Überschneidungen
möglich sind. Dennoch gibt es eindeutige, der Gesundheitspsychologie zuzurechnende Aufgabenfelder und Interventionsansätze. Im Vortrag von Mag.a Dr.in Susanne Ogris werden anhand von Beispielen aus dem praktischen Arbeitsumfeld eines Tageszentrums für 2
SeniorInnen konkrete Ziele und Methoden gesundheitspsychologischer Interventionsmöglichkeiten vorgestellt, aber auch die möglichen Herausforderungen einer künstlichen Trennung zwischen klinischer und gesundheitspsychologischer Tätigkeit im
gerontopsychologischen Setting aufgezeigt.
Montag, 18.11.2019 (19:00 bis 21:00 Uhr) – Empowerment in der Kinder- und Jugendhilfe
Die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe ist nach wie vor mythenumrankt und wird defizitorientiert gesehen. Beteiligung, Peer Education und Empowermentstrategien erzählen andere, lebendige und selbstbestimmte Geschichten. Mag. Roland Urban ist als
Qualitätsmanager einer freien Trägerorganisation in Oberösterreich u.a. für Konzeption, Projektentwicklung und fachliche Ausrichtung der Organisation zuständig. Zudem ist er als Koordinator des Beteiligungsprozesses der Kinder- und Jugendhilfe Oberösterreich für einen im deutschsprachigen Raum einzigartigen Modellversuch tätig. Konsequent weitergedacht bedeutet ‚Beteiligung‘ nicht nur Ermächtigung im klassischen Sinne, sondern auch Gemeinschafts- und Demokratiebildung.
Montag, 14.09.2020 (19:00 BIS 21:00 UHR) - Konzepte und Tools in der gesundheitspsychologischen Praxis: Programm zur nachhaltigen Lebensstiländerung in Gruppen
Die Schnittstelle Gesundheitspsychologie und Arbeitspsychologie bietet ein breites Arbeitsfeld. Frau Mag.a Sabine Kastner ist eine engagierte Gesundheitspsychologin nach PG 13 sowie Arbeits- und Organisationspsychologin. Sie arbeitet zum einen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung in Unternehmen und zum anderen als selbstständige Gesundheitspsychologin in freier Praxis. In diesem Rahmen begleitet sie unter anderem Klienten*innen in Gruppen, die über einen Zeitraum von mehreren Monaten ihren Lebensstil nachhaltig verändern möchten – ganz im Sinne der Prävention und Gesundheitsförderung. Ihr Schwerpunkt in ihrer täglichen Praxis liegt in hypnosystemischen Konzepten und psychophysiologischen Methoden mittels Biofeedback und Herzratenvariabilität.
Montag, 18.01.2021 (19:00 bis 21:00) - KONZEPTE UND TOOLS IN DER GESUNDHEITSPSYCHOLOGISCHEN PRAXIS: PROGRAMM ZUR NACHHALTIGEN LEBENSSTILÄNDERUNG IN GRUPPEN Teil II
Die Schnittstelle Gesundheitspsychologie und Arbeitspsychologie bietet ein breites Arbeitsfeld. Frau Mag.a Sabine Kastner ist eine engagierte Gesundheitspsychologin nach PG 13 sowie Arbeits- und Organisationspsychologin und hat uns im September 2020 sehr viel über ein interessantes Projekt berichtet. Aufgrund der Nachfrage wird sie mit einem Teil II noch mehr Interventionen aus ihrer Praxis vorstellen: Sie begleitet unter anderem KlientInnen in Gruppen, die über einen Zeitraum von mehreren Monaten ihren Lebensstil nachhaltig verändern möchten – ganz im Sinne der Prävention und Gesundheitsförderung. Ihr Schwerpunkt in ihrer täglichen Praxis liegt in hypnosystemischen Konzepten und psychophysiologischen Methoden mittels Biofeedback und Herzratenvariabilität.
Montag, 8.3.2021 (19:00 bis 21:00) – Gesundheitspsychologische Aspekte im Sport: Netzwerke nutzen und Bündnisrehtorik einsetzen
Herr Mag. Simon Brandstätter arbeitet als freiberuflicher Psychologe im Sport, im Sozialbereich und in der Wirtschaft. Er ist Teilzeitmitarbeiter beim ÖBS (Österreichisches Bundesnetzwerk Sportpsychologie). Er stellt aus dem Konzept von Haim Omer (Neue Autorität – Stärkt statt Macht) einen wichtigen Aspekt/eine Hauptsäule vor – die Nutzung von Netzwerken mittels z.B. Unterstützungskreistreffen und die Bündnisrehtorik. Er illustriert anhand von Beispielen aus dem Spitzensport, sowie aus einem Sport-Ausbildungsprojekt deren Auswirkungen auf die Leistung, auf die Verringerung von Drop out und auf die Stärkung der SportlerInnen.
montag, 03.05.2021 (19:00 bis 21:00) - Arbeit in der Frauenassistenz - arbeit mit unterschiedlichen Kulturen
Unterschiedliche kulturelle Hintergründe von Klienten/innen gewinnen in der psychologischen Arbeit immer mehr an Bedeutung. Was ist zu beachten? Frau Salva Wagner, MSc arbeitet als Psychologin im FEM Süd – Frauengesundheitszentrum und geht dort gesundheitspsychologischen Aufgabenfeldern nach – ihr Fokus Sexualität und interkultureller Kontext: Ihre Tätigkeitsfelder umfassen Workshops für Jugendliche zu den Themen Sexualität, Identität („Ich bin stark“) und diversen „Schönheitsidealen“. Frau Wagner veranstaltet gemeinsam mit Kollegen des Männergesundheitszentrum Workshops mit stresspräventiven und Diversity Inhalten. Zusätzlich bietet sie Einzelberatungen an. Sie gibt uns Einblick in tägliche Herausforderungen und Umgang mit unterschiedlichen Kulturen.
Für den gemütlichen Teil stehen euch Erfrischungen, Café und selbstgebackene Snacks zur Verfügung. Die Veranstaltung findet in den Räumlichkeiten der GkPP, Margaretenstr. 72, 1050 Wien statt. Für Nicht-GkPP Mitglieder ist ein Unkostenbeitrag von € 5,-vor Ort zu entrichten.
Anmeldung: Bitte unbedingt um Eure Anmeldung unter weiterbildung@gkpp.at für die Ausstellung der Teilnahmebestätigungen, und damit wir wissen, wie viele KollegInnen wir erwarten dürfen J
Wir freuen uns auf Euer Kommen und spannende Diskussionen!
Andrea Birbaumer (GkPP) und Stephanie Deix (PKP)
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