Nach dem Psychologengesetz 2013 ist die Klinische Psychologie und die Gesundheitspsychologie getrennt worden. In den sozialen Medien (Facebook) und in Beratungsgesprächen wird immer wieder die Frage gestellt „Was macht man eigentlich als GesundheitspsychologIn?“.
GkPP (Berufsvertretung) und PKP (Pioniere der Klinischen Psychologie - mit gesundheitspsychologischen Fokus) möchten euch Antworten zu dieser Frage bereitstellen.
Theoretische Definitionen wie „präventive Arbeit“ und „Maßnahmen zur Gesundheitsförderung“ oder eine Grenzziehung zu anderen psychologischen Bereichen (z.B. die Abgrenzung zum Tätigkeitsvorbehalt der klinischen Psychologie) sind wichtig, geben jedoch wenig Einblick in die Praxis gesundheitspsychologischer Tätigkeiten.
Deshalb gehen wir einen anderen Weg:
Wir laden alle herzlichst zu dialogischen Vorträgen bei lockerem Zusammensein ein!
Seit Mitte September 2018 gibt es die von der GkPP und PKP organisierte Reihe von Impulsvorträgen, zu denen praktisch tätige GesundheitspsychologInnen eingeladen werden, um über ihre Tätigkeiten zu berichten und sich mit den Teilnehmenden auszutauschen. Euch erwartet neben diesen praktischen Erfahrungsberichten auch Insider Know-How bezüglich Abgrenzung zur Klinischen Psychologie, Tätigkeitsvorbehalt nach PG 13 und Arbeitsstellen.
Zusätzlich können sich alle KollegInnen bei diesen Treffen Fortbildungseinheiten bestätigen lassen.
Hier weitere Termine*:
(* vergangene Termine stehen im Blogbeitrag "Was machen GesundheitspsychologInnen eigentlich - 2018)
Montag, 30. Mai 2022 (19:00 bis 21:00 Uhr), Gesundheitspsychologie hinter Gittern – Einblicke in den österreichischen Strafvollzug
In Österreich gibt es aktuell (Stand Februar 2022) 28 Justizanstalten, in denen alle Fach- und Sonderdienste tätig sind. Unter Fachdienste fallen auch PsychologInnen. Je nach Bedarf arbeiten unterschiedlich stark besetzte Psychologische Dienste mit den InsassInnen in jeder Vollzugsform zusammen – das große Ziel ist die Resozialisierung (Minimierung der Rückfallwahrscheinlichkeit delinquenten Handelns). Im österreichischen Strafvollzug werden bestimmte Vollzugsformen unterschieden: Maßnahmenvollzug, Jugend- und Frauenvollzug, Vollzug im elektronisch überwachten Hausarrest usw.
Mag.a Claudia Urban-Böhm stellt die Vielfalt der Tätigkeiten als Psychologin im Strafvollzug dar und gibt spannende Einblicke in die psychologische Arbeit hinter Gittern.
Montag, 14. 3. 2022 (19:00 bis 21:00 Uhr), UMFs – Flucht und psychologische Gesundheitsförderung abseits des Mainstreams
Geflüchtete Personen haben einen „vollen Rucksack“ an negativen Erfahrungen mitzutragen, der sie im Alltag belastet und ein Hindernis im Integrationsprozess darstellt. Was ist aber mit ihren Ressourcen und ihren Fähigkeiten, die das Leben vor der Flucht ermöglicht haben? Anhand von Fallbeispielen junger geflüchteter Personen wird erörtert, wie über Biographiearbeit ein Zugang zu verschütteten individuellen Ressourcen gefunden werden kann und über unkonventionelle Methoden die psychische Gesundheit gefördert wird. Dann eröffnen sich neue Wege und Perspektiven auch abseits der vertrauten Heimat.
Dr.in Lucia Mînecan ist Klinische und Gesundheits-Psychologin und erzählt von ihrer Arbeit im Rahmen ihrer langjährigen Tätigkeit im sogenannten gesellschaftlichen Randgruppenbereich.
Montag, 15.11.2021 (19:00 bis 21:00 Uhr) – Sexuelle Gesundheit – Sexocorporel, ein salutogenetischer Ansatz
Das Themenfeld Sexualität ist zwar in psychologischen Ausbildungen meist unterrepräsentiert, wird aber im psychologischen Beratungskontext relativ schnell relevant. Das sexualwissenschaftliche Konzept "Sexocorporel" ist ein Modell sexueller Gesundheit und bietet die Grundlage für Beratungsansätze zum Thema Sexualität. Der salutogenetische Ansatz erlaubt eine gesundheitspsychologische Begleitung bei Veränderungswünschen von KlientInnen. Die Grundlage für die Beratung liefert ein Konzept, das eine differenzierte Evaluierung aller Komponenten, die in der sexuellen Gestaltung einer Person eine Rolle spielen, zu erfassen vermag. Dabei findet insbesondere auch die körperliche Gestaltungskomponente Berücksichtigung.
Mag. Wolfgang Kostenwein leitet das Österreichische Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapien, bietet seit vielen Jahren Beratungen nach diesem Konzept an und ist Ausbildungsleiter für Sexocorporel in Österreich.
Für den gemütlichen Teil stehen euch Erfrischungen, Café und selbstgebackene Snacks zur Verfügung. Die Veranstaltung findet in den Räumlichkeiten der GkPP, Margaretenstr. 72, 1050 Wien statt. Für Nicht-GkPP Mitglieder ist ein Unkostenbeitrag von € 5,-vor Ort zu entrichten.
Anmeldung: Bitte unbedingt um Eure Anmeldung unter weiterbildung@gkpp.at für die Ausstellung der Teilnahmebestätigungen, und damit wir wissen, wie viele KollegInnen wir erwarten dürfen J
Wir freuen uns auf Euer Kommen und spannende Diskussionen!
Andrea Birbaumer (GkPP) und Stephanie Deix (PKP)